Kontrollierte Lüftung

Die sog. kontrollierte Lüftung (geplante Lüftung, mit Hilfe lüftungstechnischer Maßnahmen) ist für viele Bauherren immer noch ein Nebenthema oder gar eine gänzlich unnötige Angelegenheit. Vermutlich ist ihnen ist nicht klar, dass sie mit einer ordnungsgemäßen energetischen Sanierung und in einem Neubau ihre gewohnte Lüftung verlieren. Dies ist selbst manchen Architekten und Ratgebern nicht klar oder sie ignorieren diese physikalischen Fakten. Bisher hatte man ja eine gewisse "unbewusste" Lüftung: genügend Luft strömte über die Undichtigkeit an Fensterdichtungen und auch der Fenster-Andichtung ans Gebäude, über die Rollladenkästen, das Dach und viele andere undichte Stellen. Wind und vor allem Auftrieb bewirken Unter- und Überdrücke, durch die sich Luft bisher austauschte. Je kälter, desto mehr Austausch (linearer Zusammenhang) und je windiger, desto mehr (Drücke verhalten sich quadratisch zur Geschwindigkeit). Dies kostet Energie, Die Dichtigkeit eines Gebäudes oder einer Wohneinheit ist darum heute eine wesentliche Planungsaufgabe und wird mit einem Blower Door Test objektiv gemessen; je geringer der ermittelte Wert ist, desto weniger Lüftungswärmeverluste hat der Verbraucher über die nächsten 50 oder 80 Jahre. Dies Dichtigkeit ist im Sinne einer zukunftsfähigen und enkelgerechten Bautechnik ein unerlässliches und wichtiges Ziel.

Allerdings schaffen es eine große Zahl der Nutzer nicht, den so korrekt geminderten Luftwechsel durch manuelle Querlüftung auszugleichen. Dann erhöht die im Haus durch die Nutzung anfallende Feuchte (Duschen, Waschen, Kochen usw.) die Luftfeuchtigkeit. Zudem erhöht sich auch der CO2-Gehalt der Raumluft und im gleichen Zuge reichern sich viele Luftinhaltsstoffe in der Raumluft an. Das Wohnen wird ungesund und die Bausubstanz nimmt Schaden, bis hin zu Entstehung Schimmel an den kältesten Stellen.

Darum ist nun auch die Lüftung eine notwendige Planungsaufgabe: die Lüftung zum Feuchteschutz stellt sicher, dass mindestens die Feuchte ausreichend abgeführt wird. Die sog. hygienische Lüftung sorgt auch für Wohngesundheit, indem darüber hinaus in ausreichendem Maße Schadstoffe abgeführt und Sauerstoff zugeführt werden, mit höheren Luftwechseln. Wird die unabdingbare Energie-Einsparung konsequent mit Lüftungstechnik fortgeführt, dann wird der Luftaustausch mit Wärmerückgewinnung (WRG) umgesetzt. Als Sparlösung wird von der Bauwirtschaft auch die kontrollierte Wohnraumlüftung ohne WRG verkauft, bei der oft nur wenig mehr als das bautechnisch normativ verpflichtende Minimum an Luftdurchsatz realisiert wird. In beiden Fällen wird der beste Effekt erreicht, wenn die Lüftung bedarfsabhängig geregelt wird, der Volumenstrom also permanent an die Nutzung angepasst wird.

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Kontrollierte Wohnraumlüftung beispielsweise mit dem bluMartin freeAir 100 mit Zweitraumabluft und dem aktiven Überströmer freeAir plus